Hallo Nachbar! H a l l o ?

…die Sommersonne lockt alle nach draußen, der Grill duftet einladend, bunte Wäsche flattert auf den Leinen und man hört Rasenmäher tuckern. Ein klares Zeichen. Man lebt nicht einsam und allein, man hat Nachbarn! Und auch wenn ich selten darüber nachdenke und es als völlig normal empfinde, aber …ich bin auch Nachbar, aber bin ich auch ein guter Nachbar?

Meine direkten Nachbarn sind übersichtlich und ich zähle alle 4 zum Glück auch zu meinen Freunden, die mir hoffentlich ehrlich Bescheid geben, wenn ich mich nachbarschaftlich besser verhalten könnte. Denn ich wohne ja gerne hier und ich liebe unser Dorf, die Gemeinschaft, die Unterschiede und die Gemeinsamkeiten. Das Alles ist aber nicht selbstverständlich und ein bisschen kann und muss ich dazu beitragen. Versuche es zumindest. Darum passe ich zum Beispiel auf, dass meine gelben Säcke ihren Müll nicht versehentlich in fremde Gärten verteilen – zugegeben, die Dinger reißen gerne mal auf und was da rausrollt ist eher nicht so schön, aber wenn – dann muss ich mich kümmern. Wirft mein Apfelbaum seine ollen Äpfel auf Nachbars Rasen, muss ich sie mal absammeln, weil deren Rasen sonst wegen mir gammelt. Hängt nebenan frische Wäsche auf der Leine, zünde ich kein qualmendes Feuer an. Und sitzen meine Nachbarn mit Besuch und Erdbeerkuchen auf der Terrasse muss ich nicht unbedingt den Rasenmäher anreißen. Oder?

Für die allermeisten sicher total logisch und selbstverständlich. Und klar übersieht man auch mal etwas und stört vielleicht, kann alles mal passieren. Aber grundsätzlich auch mal links und rechts zu gucken und seine Nachbarn eben auch als „seine persönlichen“ zu erkennen, ich glaube, das hilft immer ganz gut und es lebt sich einfach noch leichter zusammen, noch entspannter und freundschaftlicher.

Die Fragen kommen hier und da mal auf: gibt es Ruhezeiten in der Gemeinde? Antwort: nein, nicht wirklich. Ich dachte -wie so mancher- lange Zeit, es gibt Ruhezeiten. Das wäre vielleicht auch für alle leichter und eine Richtlinie. Haben wir aber nicht. Werden wir deswegen zu egozentrischen Ich-Menschen? Im Sinne guter Nachbarschaft kann jeder versuchen, ein bisschen Rücksicht zu üben. Vielleicht in der Mittagszeit ruhigere Arbeiten machen, vielleicht abends auch irgendwann einfach Feierabend. Wenn möglich, Ausnahmen sind dann sicher auch drin  Von Freunden in der Großstadt kenne ich zum Beispiel, dass die einfach auch kurz Bescheid geben, wenn’s mal lauter wird. Die Party wird etwas wilder? Dann laden sie den Nachbarn einfach dazu! Tut keinem weh, ist ein super Miteinander und vor allem: kein Stress. Und dass sowas auch auf dem Dorf gut klappt, sehe ich allein schon bei uns in der Straße! Dann kann man auch fragen, ob der Nachbar ein Paket annimmt oder man sein Auto mal beim Nachbarn abstellen kann. Auch diese Frage kam schon öfter auf: dürfen Autos auf der Straße parken. Antwort: sie dürfen. Nun kann jeder kurz überlegen, ob es nett wäre, alle parken auf der Straße?! Manchmal geht’s nicht anders, logo. Dann muss es eben sein, aber vielleicht kann man auch hier ein bisschen über den eigenen Gartenzaun hinausdenken und schauen, ob man auch eine Alternative findet, die vielleicht weniger stört. Oft geht da ja was

Das Sagen und Bestimmen hört natürlich an der Grundstücksgrenze auf & jeder kann bis zu einem gewissen Grad sein Ding machen, wie er eben meint. Aber weil wir es so schön hier haben und dazu immer auch die Mitmenschen gehören, die unser Leben auch prägen: wie wollen wir zusammenleben? Als viele kleine Inseln nebeneinander? Oder frei und entspannt und achtsam und freundlich? Also ich bin für b) und ich hoffe, Ihr auch

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Autor: Moosterbote

Monatliche Dorfzeitung der Gemeinde Siggelkow über den Verein "Zukunft der Gemeinde Siggelkow e.V." für Siggelkow, Groß Pankow, Klein Pankow, Redlin und Neuburg mit einer Auflage von 500 Stk.